Einen Monat im Triathlon-Eldorado Mallorca
Als eine Achterbahn der Gefühle und Ereignisse entpuppte sich das Trainingslager vom RTT-Passail Triathleten Christoph Schlagbauer auf Mallorca, das gepaart mit zwei Wettkämpfen vonstattengehen sollte. Bevor der 24-jährige Anfang April auf der Baleareninsel landete, ahnte er noch nicht, dass er über den folgenden Monat auch alles andere als schöne Überraschungen erleben wird – sogar früher als für möglich gehalten.
Gleich am Flughafen wurde der Alptraum eines jeden reisenden Radfahrers Realität, der Radkoffer war nicht angekommen. Zwei Tage sollten vergehen bis dieser dann ins Hotel nachgeliefert wurde. Die Krux an der Geschichte? Genau zwei Tage nach der Landung sollte der erste Testwettkampf von Schlagbauer beim „Triathlon Internacional Portocolom“ stattfinden, wofür die Rennutensilien aber zu spät kamen. Da der Mortantscher das Rennen trotz des psychischen und physischen Stresses – verursacht durch das fehlende sowie neu zu beschaffende Material – nicht missen wollte, nahm er es mit am Vorabend ausgeliehenem Rad sowie Helm und neu gekauften Laufschuhen in Angriff: „Um 17 Uhr des Vorabends hab ich mich noch schnell entschieden ins rund 60km entfernte Alcudia zu fahren, um unter anderem noch ein konkurrenzfähiges Rad zu bekommen.“ Schlussendlich musste er sich bei rund 400 Startern nur einem geschlagen geben und erreichte mit wenigen Sekunden Rückstand den 2. Gesamtrang hinter dem spanischen Topfavoriten Oscar Vicente, wozu er meint: „Nachdem ich das Rennen Tags davor schon fast abgehackt hatte, ist die Freude über den Ausgang natürlich unbeschreiblich und die Umstände die einen Start erst ermöglicht haben wie weggeblasen. Ob ein Sieg mit dem eigenen Rad ohne die Vorbelastung möglich gewesen wäre, ist schwer zu sagen.“
Mit diesem Erfolg im Gepäck ließ es sich dann schon viel leichter unzählige Kilometer und Höhenmeter am Rad – vor allem im mallorquinischen Tramuntanagebirge – abspulen. „Ich konnte auf der Radfahrerinsel Nummer eins qualitativ und quantitativ sehr hochwertige Trainingseinheiten zurücklegen, aber natürlich kamen auch da Laufen sowie Schwimmen in Pool und Mittelmeer nicht zu kurz“, so Schlagbauer.
Den krönenden Abschluss des Trainingslagers sollte der mit 3800 Startern besetzte Halbironman auf der Insel bilden. Es sollte Schlagbauers erstes Rennen der Ironmanserie als Profi werden. Der Konjunktiv lässt jedoch schon vermuten, dass dem leider nicht so war. „Leider habe ich 5 Tage vor dem Bewerb eine Verkühlung eingefangen, die ich leider nicht mehr rechtzeitig in Griff bekam. Darum musste ich einsehen, dass es alles andere als professionell wäre an den Start zu gehen und die eigene Gesundheit zu riskieren und verfolgte den Bewerb, bei dem ich gerne überrascht hätte, nur übers Internet vom Hotelbett aus“, resignierte der Sportler. „Mein erster Hauptwettkampf steht zudem bereits in zwei Wochen mit dem Halbironman in St. Pölten am 25. Mai an, den wollte ich genauso wie die restliche Saison nicht mit einem Start in angeschlagenem Zustand riskieren.“
Neben dem Halbironman in St. Pölten werden die Europameisterschaften über die selbe Distanz im deutschen Wiesenbaden im August sowie der ganze Ironman Mallorca Ende September die weiteren Höhepunkte bilden. Dazwischen sind natürlich auch einige Wettkämpfe in heimischen Gefilden geplant.