Vienna City Marathon
Nun war es wieder mal so weit, nach fast 10 Jahren stellte ich mich wieder einmal an den Start eines Marathons. Eigentlich aus einer Laune heraus angemeldet (Luise und ich waren gerade zufällig in Berlin voriges Jahr als der Marahton stattfand) wurde dann bald Ernst. Da ich in Berlin keinen Startplatz bekam, fiel die Entscheidung gleich auf Wien, weil ich dort auch meinen ersten Marathon gelaufen bin, und den letzten in Wien aufgeben musste. Also gabe es dort eine Rechnung zu begleichen.Da ich beruflich im Frühjahr immer einen ziemlichen Stress haben, galt es sich auf drei wesentliche Einheiten in der Woche zu beschränken. Jeden Dienstag Abend ging ich mit meinem alten Grundwehrdienstkollegen und Sportsfreund Rene Masser auf einen long Jog, und am Wochenende einmal Marathontempo, und einmal Intervalle… Wenn es die Zeit zulies wurde zwischendurch noch ein Lauf eingeschoben. Dies hab ich die letzten zehn Wochen vorm Marathon gemacht.
So dann war es soweit der Tag X kam immer näher und ich fühlte mich eigentlich sehr gut (vor allem bei den letzten langen Läufen merkte ich, dass ich die Distanz runterspulen kann). Ich redete mir schon in den Tagen und Wochen vor dem Rennen ein, ja nicht zu schnell zu beginnen. Das tat ich auch. Ich lief sehr sehr locker bzw. langsam (für meine Verhältnisse) an. Ich blickte nie auf die Uhr, sondern hörte tief in meinen Körper hinein, und der sagte imme locker, gut gehts.. Also rannte ich so weiter. Beim Halbmarathon sah ich dann erstmals meine Zwischenzeit, weil dort eine Uhr aufgebaut war.. Da stand 1h31min für mich, naja dachte ich mir, wenn du sub3 schaffen willst, musst du die im Training trainierte Endbeschleunigung nun beginnen. Und das tat ich, und der Körper sagte noch immer, dass er sich locker und gut fühlt, und so rasten die km dahin. Selbst der leicht einsetzende Regen erfreute mich, weil das mag ich beim Laufen sehr. Aber bei der Wende im Prater bei km33 begann starker Gegenwind, da horchte ich wieder in meinen Körper hinein, und der sagte mir Tempo halten.. Und das tat ich.. Im Ziel angekommen, war ich sehr glücklich, eigentlich nicht hauptsächlich wegen den sub3 sondern wegen meinem erstmals im Leben gelaufenen negativ Split. Fast 3min war die zweite Hälfte schneller als die Erste, und das macht mich ein wenig stolz, weil das war für mich immer unmöglich, weil ab km30 sowieso nur Leiden angesagt war.. Also man kann auch einen Marathon richtig genießen 🙂